Die Qualität Deiner Einstellungen als Erfolgsfaktor
Wie Du messbar machst, ob Deine neuen Talente wirklich zum Unternehmen passen
Stell Dir vor, Du könntest nach jeder Einstellung exakt wissen, ob die neue Person genau die richtige Wahl war, nicht nur fachlich, sondern auch für die Kultur und den Erfolg Deines Unternehmens. Genau hier setzt die Quality-of-Hire an. Diese Kennzahl geht weit über reine Besetzungszeiten oder Kosten hinaus. Sie beantwortet eine zentrale Frage. Wie sehr trägt die neu eingestellte Person zum langfristigen Erfolg Deines Unternehmens bei?
Was ist die Quality-of-Hire?
Die Definition
Quality-of-Hire beschreibt die Qualität einer Neueinstellung. Sie misst, wie gut eine neu eingestellte Person die Anforderungen der Position erfüllt und welchen Mehrwert sie dem Unternehmen bringt. Es geht nicht nur darum, eine Position schnell zu besetzen, sondern die richtige Person für Dein Team zu finden – jemanden, der fachlich passt, ins Team integriert wird und langfristig bleibt.
Anders als operative Kennzahlen wie die Time-to-Hire oder Cost-per-Hire ist Quality-of-Hire eine strategische Metrik. Sie verbindet den Recruiting-Erfolg direkt mit echten Geschäftsergebnissen und offenbart, wie sorgfältig Dein Recruiting-Team Kandidaten ausgewählt hat.
Woran erkennst Du eine hohe Quality-of-Hire?
Eine hohe Quality-of-Hire zeigt sich in mehreren Faktoren, die zusammen ein klares Bild ergeben.
Job Performance: Die neue Person erbringt von Anfang an starke Leistung und erreicht ihre Ziele zuverlässig.
Time-to-Productivity: Die Einarbeitungsphase läuft effizient ab. Die Person braucht nicht lange, um produktiv zu werden.
Cultural Fit: Deine neue Kollegin oder Dein neuer Kollege passt zur Unternehmenskultur und arbeitet motiviert im Team mit.
Employee Engagement: Die Person identifiziert sich mit dem Unternehmen, zeigt Engagement und bleibt langfristig.
Mitarbeiterbindung: Sie bleibt über die Probezeit hinaus im Unternehmen. Dies ist ein starkes Zeichen, dass die Einstellung gelungen ist.
Feedback von Vorgesetzten und Team: Kolleg:innen und direkte Führungskräfte bewerten die neue Person positiv.

Warum ist Quality-of-Hire so wichtig?
Eine hohe Einstellungsqualität ist unmittelbar mit Deinem Unternehmenserfolg verknüpft. Falsche Einstellungen verursachen nicht nur hohe Kosten durch Fehlbesetzungen, erneute Recruiting-Prozesse und Produktivitätsverluste. Sie belasten auch Dein Team und Deine Unternehmenskultur und das womöglich langfristig.
Eine hohe Quality-of-Hire führt dagegen zu besserer Produktivität, niedrigerer Fluktuation und stabilerem Unternehmenswachstum. Mit jedem erfolgreichen Talent, das Du gewinnst, investierst Du in eine stärkere Zukunft Deines Unternehmens.
Wie misst Du die Quality-of-Hire?
Die Herausforderung der Messung
Die Einstellungsqualität zu messen ist anspruchsvoll, denn es gibt keine universelle Formel. Jedoch gibt es bewährte Ansätze, um dieser Kennzahl systematisch näherzukommen. Ein sinnvoller Weg ist ein schrittweises Vorgehen:
- Schritt: Fluktuationsrate in der Probezeit
Beginne mit einer einfachen Messung: Wie viele neu eingestellte Personen verlassen Dein Unternehmen während der Probezeit? Ein hoher Wert deutet auf Fehlbesetzungen hin. - Schritt: Performance-Bewertungen nach der Einarbeitungszeit
Nach drei bis sechs Monaten sollte klar sein, ob die neue Person ihre Aufgaben erfüllt. Führe strukturierte Bewertungsgespräche mit Vorgesetzten und Team. - Schritt: Einbindung qualitativer Rückmeldungen
Hole gezieltes Feedback von Führungskräften und Kolleg:innen ein. Nutze standardisierte Fragen, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. - Schritt: Langfristige Retention beobachten
Beobachte, wie lange Deine neu eingestellten Personen im Unternehmen bleiben. Eine Quote von mindestens 80% ist anzustreben und bedeutet, dass vier von fünf Neueinstellungen längerfristig in Deinem Unternehmen bleiben.

Faktoren, welche die Quality-of-Hire beeinflussen
Die Quality-of-Hire hängt von verschiedenen anderen HR-Kennzahlen und Prozessen ab.
Time-to-Hire und Time-to-Fill: Ist der Zeitdruck hoch, gibt es Fehler bei der Auswahl. Wenn Du aber zu viel Zeit investierst, verlierst Du Top-Talente an andere Firmen.
Cost-per-Hire: Sparst Du hier zu viel, nutzt Du möglicherweise weniger hochwertige Recruiting-Kanäle und erreichst weniger geeignete Kandidaten. Wer billig kauft, kauft häufig doppelt.
Candidate Experience: Wenn Kandidat:innen bereits im Bewerbungsprozess schlecht behandelt werden, sinkt ihre Motivation und Bindung nach Vertragsabschluss.
Qualität im Recruiting-Prozess: Je mehr System in Deinem Bewerbungsverfahren ist, also mit klaren Kriterien und durchdachten, strukturierten Interviews, desto besser Deine Auswahl.
Onboarding-Qualität: Ein durchdachtes Onboarding entscheidet darüber, wie schnell neue Talente produktiv werden und sich integrieren.
Best Practices zur Optimierung der Quality-of-Hire
Um Deine Einstellungsqualität zu verbessern, sind mehrere Maßnahmen wirksam.
Strukturierte Interviews einführen: Nutze standardisierte Fragen und Bewertungskriterien statt Bauchgefühl. Der Validitätskoeffizient von strukturierten Interviews ist mit 0,58 deutlich höher als bei unstrukturierten Gesprächen (0,33).
Klare Anforderungsprofile: Definiere Deine Anforderungen für jede Position konkret – fachlich und kulturell.
Transparente Kommunikation: Kommuniziere ehrlich über die Position, das Team und die Erwartungen. Eine Fehleinschätzung wird durch Transparenz seltener entstehen.
Umfassendes Onboarding: Ein strukturiertes Onboarding-Programm hilft neuen Talenten, schnell Fuß zu fassen und sich verankert zu fühlen.
Mentoring und Coaching: Erfahrene Kolleg:innen können Neulinge als Sparringspartner begleiten und die Integration beschleunigen.
Regelmäßiges Feedback: Nicht erst nach sechs Monaten, sondern bereits in der ersten Woche sollte es erste Feedback-Gespräche geben.
Empfehlungsprogramme: Deine besten Mitarbeitenden kennen andere Top-Talente. Nutze Employee Referrals als Rekrutierungskanal.
Häufige Fehler bei der Betrachtung von Kennzahlen
Viele Unternehmen machen typische Fehler bei der Nutzung dieser Kennzahl.
Kennzahl isoliert betrachten: Eine lange Time-to-Hire ist nicht automatisch schlecht, wenn am Ende die Quality-of-Hire stimmt. Verstehe die Kennzahlen im Kontext.
Zu viel Kostendruck: Wenn Du nur auf Cost-per-Hire schaust und dabei an der Recruiting-Qualität sparst, zahlst Du am Ende doppelt – durch Fehlbesetzungen.
Keine klaren Ziele: Wenn Du nicht weißt, was eine hohe Quality-of-Hire für Dein Unternehmen bedeutet, kannst Du sie nicht systematisch verbessern.
Zu kurzer Zeithorizont: Quality-of-Hire braucht Zeit, um sich zu zeigen. Erst nach mehreren Monaten wird klar, ob die Einstellung gelungen ist.
Fazit
Das Wichtigste im Überblick
Quality-of-Hire ist eine strategische Kennzahl, die Dein Recruiting mit echten Geschäftsergebnissen verknüpft. Sie zeigt Dir nicht nur, ob Du schnell oder billig einstellen kannst, sondern ob Du die richtigen Menschen für Dein Team gewinnst.
Der Weg zur hohen Quality-of-Hire beginnt mit klaren Anforderungen, strukturierten Auswahlprozessen und einem durchdachten Onboarding. Mit regelmäßiger Messung und kontinuierlichen Verbesserungen wird Dein Recruiting zum strategischen Wettbewerbsvorteil. Dadurch wird Dein Unternehmen zu einem Ort, an dem die besten Talente langfristig bleiben und Erfolg schaffen.
FAQ
Quality-of-Hire misst die Qualität einer Neueinstellung anhand von Leistung, Produktivität, Engagement, Cultural Fit und Bindung im Unternehmen.
Durch Performance-Daten, Feedback von Führungskräften, kulturelle Passung, Time-to-Productivity, Mitarbeiterbindung (Retention) sowie die Fluktuation in der Probezeit
Recruiting-Qualität, strukturierte Interviews, klare Anforderungen, Candidate Experience, Onboarding-Prozesse und Erwartungsmanagement.
Sie zeigt, ob Deine Recruiting-Entscheidungen nachhaltigen Erfolg bringen, Produktivität steigern, Fluktuation reduzieren und das Unternehmenswachstum fördern.
Durch strukturierte Auswahlprozesse, klare Profile, ehrliche Kommunikation, sauberes Onboarding, Mentoring und regelmäßige Leistungsrückmeldungen.




Schreibe einen Kommentar